Abstammung
Der älteste und erhabenste Stamm von ganz Arabien war „Bani Hâshim“. Sie waren die Nachfahren von dem Propheten Abraham durch seinen Sohn Ismail. Die Araber respektierten und liebten sie für ihre Güte, Wissen und ihren Mut.
Abdul-Muttalib war das Oberhaupt der Bani Hashims und er war auch der Hüter der Kabah. Abdullah, einer seiner zehn Söhne, war der Vater des heiligen Propheten Mohammad (s).
Mohammad (s)
Der kleine Junge Mohammad wurde in Mekka am 17. Rabi‘ al-Awwal, 570 n. Chr. geboren. Sein Vater Abdullah, Sohn von Abdul-Muttalib starb bevor er geboren war und als er sechs war, verlor er seine liebevolle Mutter Aminah bint al-Wahab. Sein Großvater Abdul-Muttalib übernahm die Verantwortung das Waisenkind großzuziehen. Im Alter von zehn Jahren wurde er seines ehrwürdigen Großvaters beraubt. An seinem Totenbett ernannte er seinen Sohn Abu Talib zum Erziehungsberechtigten von Mohammad. Der sanfte, leise sprechende, große und hübsche Junge Mohammad begleitete die Handelskarawane von Abu Talib durch die Wüsten, welche ihm einen tiefen Einblick in die Natur und den Menschen gaben.
Khadijah
Die wohlhabende, edle Frau Khadijah, welche nach einem Betreuer für ihre reiche Handelskarawane suchte, wählte Mohammad als diesen. Da er talentiert und fair handeln konnte, war Mohammad ein großer Erfolg. Khadijah, die ihn schon immer bewundert hatte, machte ihm ein Heiratsangebot. Mohammad war fünfundzwanzig Jahre. Diese Ehe war auf Liebe und Barmherzigkeit gestützt und beide waren sehr glücklich miteinander.
Der Prophet
Nachdem er die Natur liebte und sehr besorgt über die Leiden der Menschheit war, zog sich Mohammed sehr oft zum Berg Hira zurück, um zu beten und dabei innere Ruhe zu finden. Eines Nachts wandte sich eine Stimme an ihn und befahl „Lies im Namen deines Herren.“ Der Prophet Mohammad (s) ging nach Hause zu seiner Frau Khadijah. Diese hörte ihm aufmerksam zu und sagte: „Ich bezeuge, dass du der gesandte Gottes bist.“ Nach einiger Zeit sprach die Stimme vom Himmel erneut: „Oh du, der in Seinem Mantel gehüllt ist, geh zu den Leuten und warne sie und preise deinen Herrn.“
Dies war ein Signal für ihn, um damit zu beginnen, die Botschaft der Wahrheit, dass es nur einen Gott gibt, zu predigen. Um den neuen Glauben zu akzeptieren, lud Mohammed am Anfang nur die Leute aus seiner Umgebung ein. Die erste Frau, die den Islam annahm war Khadijah und der erste Mann war Ali, der Sohn von Abu Taleb. Bald danach gab es immer mehr Bekenner des neuen Glaubens. Drei Jahre lang arbeitete er fromm, um sein Volk von der Anbetung der Götzen zu entwöhnen.
Schließlich entschied Mohammad, mit Gottes Befehl, öffentlich an die Öffentlichkeit zu appellieren, um die Anbetung der Götzen aufzugeben und zum Islam zu konvertieren.
Der neue Glaube ist einfach, ohne Komplikationen, praktisch und nützlich für den Alltag. Er ordnet an zu glauben und Gutes zu tun, das Gebet zu verrichten und Almosen zu zahlen.
Mehrere Male kamen die Ältesten zu Abu Talib, dem Onkel des Propheten Mohammad, und sagten: „Wir respektieren dein Alter und deinen Rang, aber wir haben keine Geduld mehr mit deinem Neffen. Stoppe ihn oder wir werden dich bekämpfen.“ Abu Talib hat dies seinem Neffen überbracht, woraufhin der Gesandte Gottes mit Tränen in den Augen antwortete: „Oh mein Onkel! Auch wenn sie mir die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke geben würden, um mich zu zwingen meine Mission abzubrechen, werde ich nicht aufhören bis Gott sich dazu äußert oder ich bei dem Versuch untergehen werde.“
Tragödien
In einer Zeit der Schwierigkeiten, Prüfungen und Beschwerlichkeiten quälten Mohammed zwei größere Tragödien. Zuerst starb sein ehrenwerter Onkel Abu Talib und kurz danach starb auch seine edle Frau Khadija. Sie hinterließ ihre Tochter Fatima (Friede sei mit ihr), die ihrem Vater so ähnlich war, dass der Prophet sie Umm Abîha nannte (die Mutter ihres Vaters).
Die muslimische Epoche
Mit dem Tod des großen Abu Talib, planten die Mekkaner den Propheten zu beseitigen. Unter göttlicher Führung hat Ali in dem Bett des Propheten geschlafen, um die Feinde damit zu täuschen. Während die Mörder Ali mit dem Propheten verwechselten, ging der heilige Prophet des Islam nach Medina.
Die muslimische Epoche der Auswanderung wird nach diesem Vorfall vom 17. Rabi‘ al-Awwwal 622 n. Chr. als „Hijrah“ bezeichnet.
Von dem Zeitpunkt an als er nach Medina kam, war er die großartigste Figur, auf welche das Licht der Geschichte jemals geschienen hatte. Der Prediger, der ohne Brot ging, war mächtiger als die mächtigsten Herrscher der Erde. Keinem Kaiser wurde so gehorcht, wie diesem Mann mit einem Mantel aus seinen eigenen Kleidern.
Er setzte den Grundstein des muslimischen Reiches und stellte eine Verfassung auf. Ein überragender Denker, nicht nur in seinem Zeitalter, sondern von allen Epochen.
Uhud
Im nächsten Jahr griff Abu Sufyan, der berühmte langjährige Feind des Islam die Muslime in Uhud wieder an. Hamzah der erste Fahnenträger des Islam und Onkel des Propheten wurde im Kampf getötet. Trotz strenger Anweisungen durch den Propheten verließen ein paar muslimische Soldaten ihre Posten, als der Sieg in Sicht war. Dies veränderte den Kurs des Kampfes. Khalid ibn al-Walid griff den Propheten an und die ernste Situation wurde erst durch die rechtzeitige Ankunft von Ali gerettet. Die Feinde rannten fort und der Fall war entschieden. Mohammed war tief betrübt über den Tod von Hamzah.
Hudaybiyyah
Die Muslime befanden sich seit sechs Jahren im Selbstexil und begannen sich nach ihrem Heimatland Mekka zu sehen. Der Prophet wünschte, eine Pilgerfahrt zur Kabah durchzuführen. Als er seine Heimatstadt verließ, war er schwach, aber als er zurückkehren wollte, war er stark. Er verwendete seine Stärke nicht, um einen Einzug in die Heilige Stadt zu erzwingen. Nachdem ihm die Quraischis feindlich gesinnt waren, schloss Mohammed einen Vertrag, bekannt als der Friede von Hudaybiyyah, welcher nicht sehr vorteilhaft für die Muslime erschien, aber den islamischen Charakter von Mäßigung und Großmut offenbarte. Denn die starke Zurückhaltung und Toleranz ist die wahre Tapferkeit. Ihre Herzen waren von Sehnsucht überschwemmt, als sie bis an die Türen ihres Geburtsortes gelangt waren.
Mekka
Im achten Jahr nach der Hijrah brachen die Quraischis den Frieden von Hudaybiyyah, indem sie die Muslime angriffen. Die Muslime konnten sich jedoch erfolgreich verteidigen. Der Prophet, der Mekka als Flüchtling verlassen hatte, kehrte nun wieder zurück. Jedoch nicht mit der Waffe in der Hand, sondern ohne nur einen Tropfen Blut zu vergießen, kamen die Muslime wieder zurück in ihre Geburtsstätte. Der Prophet der Barmherzigkeit kam mit den restlichen Muslimen in die Stadt und befahl eine allgemeine Amnestie anstelle eines Massenmassakers für ihre Verfolger und Feinde.
Letzte Pilgerfahrt
Unter der göttlichen Führung seines nahen Endes, bereitete Mohammad (s) sich vor, um seine Abschiedspilgerfahrt zu verrichten. Bevor er alle Zeremonien der Hajj durchgeführt hatte, sprach er am 8. Dhul-Hijjah im Jahre 11 nach der Hijrah von der Spitze des Berges Arafah eine große Vielzahl an, mit Worten, die immer in der Atmosphäre erklingen und leben werden.
Nachdem er die Hajj beendet hatte, ging der heilige Prophet nach Medina. Auf seinem Weg in Ghadir Khumm rief eine Stimme vom Himmel: „Oh du Gesandter! Verkünde, was dir von deinem Herrn herabgesandt worden ist und wenn du es nicht tust, hast du Seine Nachricht nicht verkündet. Und Allah wird dich vor den Leuten beschützen. Wahrlich, Allah weist den ungläubigen Leuten nicht den Weg.“ (5:67). Mohammed befahl Bilal sofort die Muslime zu rufen, um sich zu versammeln. Der berühmte Berichterstatter und Exeget Fakhr ad-Din ar-Razi schreibt in seinem At-Tafsir al-Kabir (Bd. 11, S. 53), dass der Prophet Ali bei der Hand nahm und sagte: „Wessen Führer ich bin, dessen Führer ist auch Ali. Oh Allah! Liebe den, der Ali liebt und sei der Feind der Feinde von Ali; helfe dem, der Ali hilft und verlasse den, der Ali verlässt.“
Tod
Bei der Rückkehr nach Medina beschäftigte er sich mit der Organisation der Provinzen und der Stämme, welche den Islam angenommen hatten. Seine heilige Seele, welches vom ersten bis zum letzten Atem dem Dienst von Gott und der Menschheit gewidmet war, kehrte am 28. Safar im Jahre 11 nach der Hijrah zu ihrem Herrn zurück.
Der Prophet des Islams spornte nicht nur zur Ehrfurcht an, sondern auch zur Liebe, Barmherzigkeit, Demut, Reinheit, Bildung und Weiterentwicklung.
Er inspirierte alle, die mit ihm in Kontakt kamen. Er teilte seine spärliche Nahrung; er begann seine Mahlzeiten im Namen Allahs und beendete sie, indem er Dank aussprach. Er liebte die Armen und respektierte sie, er ging die Kranken besuchen und die mit gebrochenem Herzen trösten. Er behandelte seine stärksten Feinde mit Milde und Nachsicht, aber die Verbrecher der Gesellschaft bekamen Gerechtigkeit; sein intellektueller Geist war bemerkenswert und fortschrittlich und er sagte, dass der Mensch nicht ohne ständige Bemühungen existieren könne.