Der Gedanke, dass die Wissenschaften wie Medizin, Chemie, Biologie, Mathematik, Physik, Astronomie und viele mehr, ausschließlich Produkte westlicher Denkweisen und Wissenschaftler sind, wird von den meisten Menschen nicht in Frage gestellt. Eine Überprüfung eines beliebigen „Standardtextes“, ein Blick in eine beliebige Enzyklopädie zur Geschichte der Wissenschaft oder einfach nur das Durchblättern eines gewöhnlichen Schulbuches, das sogar den curricularen Vorschriften entspricht, würde diese Auffassung unterstützen. Beim Durchlesen dieser Bücher wird offensichtlich, dass fast ausnahmslos die einzigen Mitwirkenden „Erfinder“ Europäer oder Amerikaner sind. Es ist wohl kaum notwendig, die oft erwähnten Namen zu wiederholen: Galileo, Kopernikus, Kepler, Bacon, Newton, da Vinci, Benjamin Franklin, usw. Die unvermeidbare Schlussfolgerung ist, dass der Umfang maßgeblicher Beiträge anderer Kulturen zur Entwicklung der modernen Wissenschaften gering ist. Die meisten Texte erwähnen die Fortschritte, die durch die alten indischen, chinesischen oder insbesondere muslimischen Gelehrten erzielt wurden, kaum oder überhaupt nicht. Die westliche Zivilisation hat natürlich auch unschätzbare Beiträge zur Entwicklung der Wissenschaften geleistet, dagegen ist nichts auszusetzen. Allerdings haben dies auch zahlreiche andere Kulturen getan. Was an dieser Stelle jedoch zu bedauern ist, ist die Tatsache, dass sehr viele Namen, die wir aus dem Schulunterricht oder aus TV-Dokumentationen kennen, eigentlich nicht die ursprünglichen Entdecker „ihrer“ Erfindungen waren, sondern nur von den Entdeckungen und Schlüssen der vielen muslimischen Wissenschaftlern, die weit vor jenen gelebt hatten, profitierten. Folglich wurden viele Grundlagenwissenschaften von Nicht-Europäern erfunden bzw. revolutioniert. George Sarton erklärt beispielsweise, dass die moderne westliche Medizin nicht aus Europa stammt, sondern ihren Ursprung im (muslimischen) Orient hat.
Die Angaben in dieser Reihe über Daten, Namen und Themen der westlichen Fortschritte wurde aus drei Quellen abgeleitet: World Book Encyclopedia, der Encyclopædia Britannica und Isaac Asimovs Buch „Chronology of Science and Discovery“ (übersetzt: Chronologie der Wissenschaft und Entdeckung).
Und nun viel Spaß mit der neuen Reihe „Was gelehrt werden sollte!“