Mulla Sadra war ein iranischer, muslimischer Philosoph, der die kulturelle, iranische Wiedergeburt im 17. Jahrhundert anführte. Iraner feiern anlässlich seines Geburtstages am 22. Mai den „Mulla Sadra“ Tag.
Laut Wikipedia gilt Mulla Sadra als der größte iranische Philosoph und vielleicht sogar als der einflussreichste Philosoph der muslimischen Welt in den letzten 400 Jahren. Er brachte eine neue philosophische Erkenntnis im Umgang mit der Natur der Realität und schuf einen wichtigen Übergang vom Existentialismus zum Existentialismus in der islamischen Philosophie, auch wenn sein Existentialismus nicht zu eng mit dem des Westens verglichen werden sollte.
Mulla Sadras Philosophie basierte auf dem Dasein als dem alleinigen Baustein der Realität und lehnte jede Form von Wesen in der äußeren Welt ab. Von diesem grundlegenden Ausgangspunkt war er in der Lage ursprüngliche Lösungen für viele der logischen, metaphysischen und theologischen Schwierigkeiten zu finden, die er von seinen Vorgängern geerbt hatte.
Mulla Sadra schrieb über 45 Arbeiten. Sein Hauptwerk ist „Asfaar al-Arba‘a“ (Die vier Reisen). Hier verarbeitet er seine philosophischen Ideen. Heute wird das Werk in neun Bänden herausgegeben.
Biographie
1572 n. Chr. in Shiraz in der Provinz Fars geboren, gehörte er zu einer Familie von Gerichtsbeamten. Im Jahr 1591 zog Mulla Sadra erstmalig nach Qazwin und dann nach Isfahan, um eine traditionelle und institutionelle Ausbildung in Philosophie, Theologie, Traditionen und Hermeneutik zu erhalten. Er war ein Anhänger der Schule der Ahlul-Bayt (a). Sein kompletter Name: Sadr ad-Din Mohmmad ash-Shirazi, er wird auch „Mulla Sadra“ oder „Sadr al-Muta-allihin“ genannt.
Jede Stadt war eine nachfolgende Hauptstadt der Safawiden-Dynastie und zu dieser Zeit Zentrum schiitisch-religiöser Studien. Unter seinen Lehrern fanden sich auch Mir Damaad und Baha-u-din al-Ameli (aus dem Libanon stammend). Mulla Sadra beendete seine Ausbildung in Isfahan, dem führenden kulturellen und intellektuellem Zentrum dieser Tage. Er begann die unorthodoxen Doktrinen zu erforschen und wurde dadurch von einigen schiitischen Theologen sowohl verurteilt als auch gebannt.
Er setzte sich dann für längere Zeit in einer Stadt namens Kahak in der Nähe von Qom zur Ruhe, wo er sich mit besinnenden Tätigkeiten beschäftigte. Während er in Kahak war, schrieb er eine Reihe von kleineren Werken. Im Jahr 1612 wurde Mulla Sadra vom mächtigen Stadthalter von Fars, Allahverdi Khan um die Beendigung seiner Ruhesetzung gebeten. Er wurde ersucht eine neue Schule in Shiraz zu leiten, die den Geisteswissenschaften gewidmet war. Während dieser Zeit begann er Abhandlungen zu schreiben, die weitreichende Stränge der islamischen Denkschulen darstellten.
Mulla Sadra verstarb in Basra nachdem er vom Hadsch (Pilgerfahrt nach Mekka) zurückkehrte. Im Jahr 1640 wurde er in der Stadt Nadschaf im Irak begraben.
Auch wenn Mulla Sadras Einfluss für Generationen nicht zu spüren war, stieg er während des 19. Jahrhunderts beachtlich. In jüngster Zeit wurden seine Werke im Iran, den USA und Europa studiert.
Verursachung
Mulla Sadra argumentierte, dass alle bedingten Wesen eine Ursache erfordern. Dies verschiebt die Waage der Existenz und Nicht-Existenz in Richtung des ursprünglichen Denkens; nichts (Bedingtes) kann ohne Ursache entstehen.
Da die Welt von diesem ersten Akt abhängt, muss Gott nicht nur existieren, sondern ist auch für diesen ersten Akt der Erschaffung verantwortlich.
Mulla Sadra glaubte auch, dass eine kausale Bildung von Umständen unmöglich war, da die Kausalkette nur in Angelegenheiten mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende funktionieren konnte. Dies beinhaltete eine reine Ursache am Anfang, eine reine Wirkung am Ende und eine Verknüpfung von Ursache und Wirkung.
Die kausale Verknüpfung von Mulla Sadra war eine Form der existenziellen Ontologie, in einem kosmischen Rahmen, den der Islam unterstützt.
Für Mulla Sadra, ist das kausale Ende so rein wie der entsprechende Ursprung. Diese Lehre sieht Gott sowohl am Anfang als auch am Ende des schöpferischen Aktes.
Gottes Fähigkeit, die Intensität der existenziellen Realität durch die Messung von ursächlichen Dynamiken zu bestimmen, beruht auf der Erkenntnis einer Beziehung zwischen den Ursprüngen bezogen auf ihre Wirkungen. So war es wichtig für die islamischen Verbündeten akzeptable Rahmen für Gottes Bewertung der Realität zu finden, ohne sich in verdorbenen Angaben zu verlieren.
Dies war eine geniale Lösung für eine Frage, die die islamische Philosophie seit fast 1000 Jahren gejagt hatte: Wie kann Gott Sünde beurteilen ohne Sünde zu kennen?
Das Konzept der Wahrheit
Für Mulla Sadra, ist eine wahre Aussage wahr in Bezug auf die konkreten Fakten der Existenz. Er hatte eine metaphysische und keine formale Idee der Wahrheit. Er behauptete, dass die Welt aus geistesunabhängigen Objekten besteht, die immer wahr sind und wahr ist nicht, was rational in einer bestimmten Theorie der Beschreibung akzeptiert ist.
Aus Mulla Sadras Sicht, kann man keinen Zugriff auf die Wirklichkeit des Seins haben. Nur eine sprachliche Zerlegung ist möglich.
Diese Theorie der Wahrheit hat zwei Ebenen: Die Behauptung, dass ein Satz wahr ist, sofern er sich auf Dinge in der Realität bezieht und dass ein Satz wahr sein kann, wenn er der eigentlichen Sache entspricht.