Gerechtigkeit Gottes

Die Gerechtigkeit (al-ʿadl) ist eine Eigenschaft Gottes, die aufgrund ihrer Wichtigkeit und unterschiedlichem Verständnis gesondert untersucht wird und daher auch, als eine der fünf Elemente der islamischen Glaubenslehre gezählt wird. 

Im Gegensatz zur Gerechtigkeit steht die Ungerechtigkeit (aẓ-ẓulm). Gott ist gerecht (ʿādil) und nicht ungerecht (ġayr ẓālim). Er tut nichts verachtenswertes (qabīḥ) und die Ungerechtigkeit ist verachtenswert. Die islamische Glaubenslehre sagt zum Beispiel, dass Allah, der Erhabene, den Diener belohnt und den Sünder bestraft und nicht umgekehrt, denn dies wäre »ungerecht«. 

Im heiligen Koran heißt es: »Wer auch nur eines Stäubchens Gewicht Gutes tut, der wird es dann sehen. Und wer auch nur eines Stäubchens Gewicht Böses tut, der wird es dann sehen.« (99:7-8)

In vielen Versen des heiligen Korans befiehlt Gott, dass die Menschen gerecht sein sollen. Die Gerechtigkeit an sich ist eine der vollkommenen Eigenschaften (ṣifāt al-kamāliyah) und muss daher Gott zugerechnet werden, da er der Vollkommene (al-kāmil). Außerdem verachtet es der nach Verstand handelnde Mensch (al-ʿāqil) etwas zu tun, dass ungerecht ist. Wie ziemt es sich dann noch Gott, Gott bewahre, ungerecht zu sein?! 

»Allah befiehlt euch, die anvertrauten Güter ihren Eigentümern zurückzugeben; und wenn ihr zwischen Menschen richtet, nach Gerechtigkeit zu richten« (4:58)

»Allah gebietet Gerechtigkeit und uneigennützig Gutes zu tun und zu spenden wie den Verwandten; und Er verbietet das Schändliche, das offenbar Schlechte und die Übertretung. Er ermahnt euch, auf dass ihr es beherzigt.« (16:90)

In Bezug auf die Bedeutung der Gerechtigkeit Gottes können wir vier Dinge festhalten:

1. Alle Handlungen Gottes, des Erhabenen, sind weise (ḥakīmah). Es gibt nichts Verachtenswertes in seinen Handlungen, weder Lüge noch Ungerechtigkeit.

2. Alle Handlungen Gottes sind aufgrund von Nutzen und Vorteilen verursacht. Dies, da Er weise ist und vom Weisen stammen keine Sinnlosigkeit und kein Paradox. »Und Wir erschufen Himmel und Erde und das, was zwischen beiden ist, nicht zum Spiel.« (21:16)

3. Gott verlangt von niemandem mehr, als dieser selbst tragen kann. »Allah fordert von keiner Seele etwas über das hinaus, was sie zu leisten vermag.« (2:286) »… Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen …« (2:185) »Und Er legt euch nichts Beschwerliches in der Religion auf.« (22:78)

4. Gott leitet niemanden Seiner Diener fehl: Gott leitet sie recht, doch der Mensch allein ist es, der sich fehlleitet. »Und nicht Wir taten ihnen Unrecht, sondern sie taten sich selber Unrecht.« (16:118) Oder die Menschen folgen falschen Vorbildern, sodass diese die Menschen vom geraden Weg abbringen: »Und sie werden sagen: ›Unser Herr, wir gehorchten unseren Häuptern und unseren Großen, und sie führten uns irre (und) vom Weg ab.‹« (33:67) 

5. Gott prüft die Menschen: »(Er,) Der den Tod erschaffen hat und das Leben, auf dass Er euch prüfe, wer von euch die besseren Taten verrichte; und Er ist der Erhabene, der Allvergebende.« (67:2)

Allah, der Erhabene, ist zu niemandem Seiner Schöpfung ungerecht, Er ist mehr als gerecht, Er ist großzügig: »Wahrlich, Allah tut kein Unrecht; auch nicht vom Gewicht eines Stäubchens. Und ist da irgendeine gute Tat, so vervielfacht Er sie und gibt von Sich aus gewaltigen Lohn.« (4:40)

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