Prophetentum

Das Prophetentum (an-nubuwah) ist ein essentieller Bestandteil in der Glaubenslehre aller drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam). Es beschreibt das Prinzip, dass es – von Gott – auserwählte Menschen gibt, die Gottes Wort auf Erden leben und verbreiten. 

Bevor man aber das Prophetentum verstehen kann, muss das Ziel der Schöpfung des Menschen kurz erläutert werden. Allah, der Weise und Wissende, hat alles zielgerichtet und aufgrund eines Nutzens erschaffen. »Glaubtet ihr denn, wir hätten euch in Sinnlosigkeit erschaffen, und ihr würdet nicht zu Uns zurückgebracht?« (23:115) Und im heiligen Koran heißt es: »Und Wir erschufen die Himmel und die Erde, und das, was zwischen beiden ist, nicht zum Zeitvertreib. Wir erschufen sie nur in gerechter Weise, jedoch die meisten von ihnen wissen es nicht.« (44:38-39) d. h., dass alles Erschaffene einen Sinn und Zweck hat. Im heiligen Koran sprechen unter anderem folgende Verse genau diesen Zweck an: »Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen (sollen).« (51:56) und an einer anderen Stelle heißt es: »Und diene deinem Herrn, bis die Gewissheit (zu dir kommt.« (15:99) 

Die Erkenntnis über Allah, den Erhabenen, zu erlangen, ist der Zweck der Schöpfung. Die koranische Antwort auf die Frage, wie man diese Erkenntnis (yaqīn) erzielen kann, ist: der Gottesdienst (al-ʿibādah). Gottesdienst bedeutet Demut, Gehorsam und Befolgung dessen, was Gott dem Menschen befiehlt. Jedoch, sodass man Gott auf die richtige Weise dienen kann, benötigt man Kenntnis (maʿrifah). Hier muss man sich die entscheidende Frage stellen: Wie kann ein (von Gott abhängiger) Mensch wissen, was Gott von ihm möchte? Woher kann der Mensch erfahren, wie man Gott zufriedenstellend dienen kann? Für den Menschen allein ist dies ohne Unterstützung unmöglich. 

Die Verwirklichung des Zieles der Schöpfung, d.h. die Kenntnis und der Gottesdienst, ist von einer Mittlung zwischen Schöpfer und der Schöpfung abhängig. Es benötigt einer Mittlung, die die Schöpfung zur Vollkommenheit leitet und ihr den rechten Weg zeigt. Der heilige Koran sagt dazu: »Und keinem Menschen steht es zu, daß Allah zu ihm sprechen sollte, außer durch Eingebung oder hinter einem Vorhang oder, indem Er einen Boten schickt, um durch Sein Geheiß zu offenbaren, was Er will; Er ist Erhaben, Allweise.« (42:51)  

Die göttliche Eingebung bzw. Offenbarung (waḥy) ist etwas, das die Menschheit seit ihrem Beginn erlebt hat. D.h. seit dem ersten Menschen auf Erden, gibt es die göttliche Offenbarung: »… und es gibt kein Volk, in dem es nicht einmal schon Warner gegeben hätte.« (35:24) und viele weitere Verse, die diese Tatsache belegen. Die Menschen, die diese göttliche Offenbarung erhalten dürfen, sind die Propheten. Ein Prophet (nabiy) verkörpert die lebende göttliche Offenbarung auf Erden, um die Menschheit zu ihrem eigentlichen Ziel zu leiten. 

Der Islam glaubt an alle Propheten von Adam (a) bis zum Siegel aller Propheten – Mohammad (s). Der heilige Koran sagt dazu: »Sprecht: ›Wir glauben an Allah und an das, was uns herabgesandt worden ist, und was Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen herabgesandt wurde, und was Moses und Jesus gegeben wurde, und was den Propheten von ihrem Herrn gegeben worden ist. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied, und Ihm sind wir ergeben.‹« (2:136)

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