Wiederkehr

Das arabische Wort „معاد“ (maʿād, dt.: Wiederkehr) stammt von „َعاد“ bzw. „عَوَد“ und bedeutet „zurückkehren, zurückkommen“. Alle himmlischen (monotheistischen) Religionen – somit auch der Islam – besitzen gemeinsam einen grundlegenden Bestandteil ihrer Glaubensüberzeugung (ʿāqīdah): die Wiederkehr, d.h. die Überzeugung von einem „Leben nach dem Tod“. Der Heilige Koran hat neben der Bezeichnung „Wiederkehr“ noch andere Bezeichnungen für dieses signifikante Ereignis, wie z.B.: Tag der Auferstehung (yawm al-qīāmah), Tag der Abrechnung (yawm al-ḥisāb). In unserem alltäglichen Sprachgebrauch benutzen wir auch oft den Begriff „Jüngster Tag“.

Die Ablehnung dieser Thematik (Leben nach dem Tod) war schon seit jeher der Kernpunkt der Widersacher zu Zeiten der Propheten (a). Der Heilige Koran misst diesem Bestandteil der Glaubensüberzeugungen einen sehr großen Wert zu, so dass über 1400 Verse sich damit auseinandersetzen.

Beweis für die Wiederkehr

Eine der göttlichen Eigenschaften ist die „Weisheit“ (al-ḥikmah) und der Weise (al-ḥakīm) ist jener, dessen Tat immer ein Ziel und Zweck besitzt. Die Schöpfung der Menschen ist eine Tat Gottes, dem Weisen, d.h, dass die Schöpfung des Menschen ebenfalls einen Sinn und Zweck besitzt. Wenn dies klar ist, dann stehen wir vor zwei Möglichkeiten:

1. Dass dieses Leben, d.h. das Leben in dieser Welt (die wir auch als „dunyā“ bezeichnen), das Ende ist und kein Leben danach gibt. Es gäbe dann also auch keine sog. Wiederkehr oder gar einen Tag der Abrechnung. Wenn der Mensch also nur für die hiesige Welt, eine materielle Welt (ʿālam mādiy), geschaffen wäre, so wäre der menschliche Verstand, mit dem der Mensch einige der Geheimnisse der Existenz (al-wuǧūd, was über der Materie steht) wahrnehmen kann, überflüssig und sinnlos. Außerdem ist der Mensch so geschaffen, dass er die (menschliche) Vollkommenheit liebt und anstrebt, was jedoch bei einer Beschränkung auf das Diesseits ebenfalls sinn- und zwecklos wäre. Der allweise Gott steht aber über solch einer Annahme, dass Er etwas schaffen würde, was ohne Ziel wäre.

2. Dass es noch eine andere „Welt“ gibt, wohin der Mensch nach dem Tod „geht“. Diese andere Welt ist der Sinn und das Ziel. Damit wäre die Schöpfung des Menschen nicht sinnlos, denn mit dem Tod würde das niedrige, auf die Materie beschränktes, Leben beendet sein und in eine höhere, edlere Welt übergehen. Dieser „Übergang“ ist die Wiederkehr (al-maʿād) und ist ein Ziel. Im Heiligen Koran heißt es: „‚Glaubtet ihr denn, Wir hätten euch in Sinnlosigkeit erschaffen, und ihr würdet nicht zu Uns zurückgebracht?‘“ (Die Gläubigen (23:115))

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