Führerschaft

Die Religion ist durch den Propheten Mohammad (s) – dem Siegel aller Propheten (a) – vervollständigt worden und Gottes Gnade wurde vollendet. Im heiligen Koran heißt es: »Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gnade an euch vollendet und euch den Islam zum Glauben erwählt.« (5:3) 

Was ist jedoch an diesem Tage passiert, so dass dies geschehen ist? Es ist etwas gewesen, das die Religion – den Islam – vervollkommnet hat, und die Gnade Gottes an die gesamte Menschheit vollendet wurde. Um eine befriedigende Antwort darauf zu geben, müssen wir uns den historischen Hintergrund und den Grund der Herabsendung dieses o.g. Verses anschauen. Im zehnten Jahr der Auswanderung (hiǧrah), als der Prophet Mohammad (s) von seiner Abschiedspilgerfahrt (ḥijjatul-wadāʿ) zurückkehrte, wurde dem Gesandten Gottes (s) folgender Vers offenbart: »O du Gesandter! Verkünde, was zu dir von deinem Herrn herabgesandt wurde; und wenn du es nicht tust, so hast du Seine Botschaft nicht verkündigt. Und Allah wird dich vor den Menschen schützen.« (5:67)

Was war also diese großartige Verkündung (balāġ), auf die die gesamte Religion stützt? Der Prophet Mohammad (s) bestieg an jenem Tag die Kanzel – in einem Orte namens Ḫumm – und sagte nach einer längeren Ansprache: »Oh ihr Menschen! Wahrlich, Allah ist mein Sachwalter (waliy) und ich habe über die Gläubigen mehr Anspruch als sie (über sich) selbst. Wahrlich, wessen Führer (mawlā) ich bin, dessen Führer ist auch Ali. Oh Allah, widme Dich jenen, die ihm (Ali) folgen.« (Biḥār al-Anwār, T. 23, S. 141)

Daraufhin haben die Muslime Ali (a) zur Führerschaft nach dem Propheten Mohammad (s) gratuliert. 

Damit war Allah, der Erhabene, zufrieden. Es ist eine Tradition unter den Propheten (a), dass sie Nachfolger ernennen und sie vorbereiten, so dass die Gemeinschaft nach ihrem Ableben nicht allein, d.h. ohne einen Statthalter Gottes auf Erden (ḫalīfatullah ʿalā al-arḍ), gelassen wird.

»Imāmah« bedeutet sprachlich »Führerschaft« und derjenige, der diese Führerschaft übernimmt, wird im Arabischen als »Imām« bezeichnet. 

Wir meinen mit »Führerschaft« (imāmah) im islamischen Sinne die allgemeine Führung in allen Bereichen sei es religiös oder weltlich.

Die Führerschaft in diesem Sinne ist kein leichtes Amt und eine sehr sensible Position. Diese Aufgabe kann nicht irgendeiner unter den Menschen erfüllen, sondern muss direkt von Gott auserwählt sein. Allah, der Erhabene, sagt im heiligen Koran zu Abraham (a): »Ich werde dich zu einem Führer (imām) für die Menschen machen. Da bat Abraham: Auch von meiner Nachkommenschaft. Er sprach: ›Mein Versprechen erstreckt sich nicht auf die Ungerechten.‹« (2:124) 

Anhand dieses Verses erkennt man, dass Gott diejenigen erwählt, die dieses Amt innehaben dürfen. Außerdem sieht man daran, dass der »Führer« (imām) ganz bestimmte Eigenschaften haben muss. In einem weiteren Vers heißt es in Bezug auf die »Leute des Hauses« (ahl al-bayt, d.h. die reine Nachkommenschaft des Propheten Mohammad): »Allah will nur jegliches Übel von euch verschwinden lassen, ihr Leute des Hauses, und euch stets in vollkommener Weise rein halten.« (33:33)

Allah, der Erhabene, möchte die »Ahlul-Bayt« (a) rein und von jeglicher Sünde fern lassen, dass sie dieses höchst wichtige Amt übernehmen sollen. Und das, was Allah möchte, soll geschehen: »Wenn Er etwas will, lautet Sein Befehl nur: ›Sei!‹ – und es ist.« (36:82)

Die Führerschaft ist also ein Übergang vom Prophetentum, so dass die Menschen nicht verloren und ahnungslos bleiben. Der großartigste Prophet, Mohammad (s), hat seit beginn seiner Prophetie darauf hingewiesen, dass es einen Nachfolger nach ihm geben werde und dieser Ali, der Sohn von Abi Taleb (a) sei. Wie z.B. am Anfang der Prophetie als der Prophet (s) zu Imam Ali (a) sagte: »Du bist mein Bruder, mein Testamentsvollstrecker (waṣiy), mein Helfer (wazīr), mein Erbe (wāriṯ) und nach mir mein Nachfolger (ḫalīfah).« (Kitāb al-Iršād, Shaikh al-Mufīd, T. 1, S. 50) Die Aussagen des Propheten Mohammad (s) stammen zwar aus seinem Munde, jedoch sagt Allah, der Erhabene, diesbezüglich: »Euer Gefährte ist weder verwirrt, noch befindet er sich im Unrecht, noch spricht er aus Begierde. Vielmehr ist es eine Offenbarung, die (ihm) eingegeben wird.« (53:2-4)

In einem anderen Vers heißt es: »Eure Beschützer sind wahrlich Allah und Sein Gesandter und die Gläubigen, die das Gebet verrichten, die Almosenabgabe (zakāt) entrichten und sich (vor Allah) verneigen.« (5:55) Die muslimischen Koranexegeten sind sich in diesem Punkt einig, dass dieser Vers in Bezug auf Imam Ali (a) herab gesandt wurde, da er in einem Gebet in der Verneigung (rukūʿ) seinen Ring als Almosen gab.

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