Die Läuterung der Seele

Die Wichtigkeit der Läuterung der Seele

Die islamische Ethik nimmt unter den islamischen Lehren einen eigenen, besonderen Platz ein und ein Grund dafür ist, dass Allah (der Erhabene) die Erziehung des Menschen entsprechend der guten Moral, zu einem Hauptziel der Entsendung der Propheten und Gesandten machte. Dies ist auch, was Allah (der Erhabene) im Heiligen Quran bestätigt: „Wahrlich, Allah hat den Gläubigen Huld erwiesen, indem Er unter ihnen (aus ihrer Mitte) einen Gesandten erweckte, der ihnen Seine Zeichen vorträgt und sie läutert und sie das Buch und die Weisheit lehrt; und zuvor waren sie gewiss in offenkundigem Irrtum.“[1] Und über den Gesandten Gottes (s.) heißt es, dass er sagte: „Wahrlich, ich bin ausgesandt worden, zur Vervollkommnung der vorzüglichen Moral.“.

Das Ziel der Entsendung der Propheten ist also die Erziehung der Menschen entsprechend der guten Moral.

Weshalb muss die Seele geläutert werden?

Das Wort „Seele“ [arab. an-nafs –  النفس] kommt im Heiligen Quran in drei Formen vor: die beruhigte Seele (al-Nafs ul-mutma’inna), die sich selbst anklagende Seele (al-nafs ul-lawwama) und die Übel befehlende Seele (al-nafs ul-ammarah bil-suu‘). Allerdings werden wir hier lediglich auf die Übel befehlende Seele eingehen. Sie ist die Seele, welche in ihrem Inneren eine gewisse Anzahl an Trieben, Neigungen und Begierden vereint, welche den Besitzer dieser Seele dazu führt Sünden zu begehen. Allah der Erhabene spricht: „Wahrlich die Seele gebietet mit Nachdruck das Böse, es sei denn, mein Herr erbarmt sich.“[2] Sie ist die Seele, die in einem andauernden Zustand dazu verleitet Sünden zu begehen. Aus diesem Grund muss der Mensch darauf hinarbeiten diesen Begierden und Neigungen entgegenzutreten, welche einige Taten gut redet, um zu verführen.

Um schlechten Handlungen nun entgegnen zu können, müssen einige Schritte vollzogen werden, welche dazu führen, dass der Mensch dazu fähig wird, seine Neigungen und Begierden zu steuern.

Diese Schritte lassen sich zu folgenden Punkten zusammenfassen:

1. Das Kennenlernen der guten und schlechten moralischen Eigenschaften und Handlungen: Es kommt oft vor, dass der Mensch bestimmte Handlungen vollzieht und sich dabei nicht im Klaren ist, wie schlimm diese Tat wirklich ist und welch großen Einfluss diese auf seine Seele und seine Mitmenschen hat. Das ist auch derselbe Grund, der ihn dazu führt, sich von vielen guten moralischen Handlungen fernzuhalten, da er unwissend darüber ist, welch positive Wirkungen diese haben. Daher muss man als aller erstes bei der Erziehung der Seele die guten und schlechten moralischen Eigenschaften kennenlernen. 

2. Sich mit der Gottesfurcht ausrüsten: Die Gottesfurcht, das bedeutet, das Gefühl der Furcht vor Allah, dem Erhabenen, vor der Verrichtung irgendeiner Tat, ist das, was den Menschen davor hindert, eine Sünde zu begehen. Und dieses Gefühl, ständig Furcht vor Allah, dem Erhabenen zu haben, verwirklicht sich nur, nach dem der Mensch seine eigene Seele erzogen hat und sich mit dem ständigen Gedenken Allahs beschäftigt. Der Erhabene spricht: „…und bei der Seele und dem, der sie vervollkommnet hat. Er hat ihr den Sinn für ihre Sündhaftigkeit und für ihre Gottesfurcht eingegeben. Erfolgreich ist derjenige, der sie geläutert hat und versagt, hat jener, der sie verkommen lässt.“[3]

3. Die Erziehung der Seele: Das Hinarbeiten zur Erziehung der Seele verlangt, dass der Mensch die Tragweite dessen verspürt, was er verrichtet hat und was er an Sünden begangen hat. Der Erhabene spricht: „Wahrlich diejenigen, die gottesfürchtig sind, wenn sie eine Heimsuchung durch den Teufel trifft, so gedenken sie (Gottes), sodann werden sie (wieder) Wahrnehmende.“[4]

Zu den größten Gefahren, denen ein Mensch ausgesetzt werden kann, und wodurch er dem göttlichen Zorn ausgesetzt wird und ihn in die Hölle führt, ist, dass er Sünden begeht, ohne auch nur die Gefahr dessen, was er getan hat, zu verspüren oder dass er so tut, als wüsste er nichts darüber und sich dazu zwingt, es zu vergessen, während er festhält an den Strängen des Teufels und daran gehindert wird, zu Allah, den Erhabenen, zurückzukehren.

Die Läuterung der Seele hängt also ab von: dem Kennenlernen der guten und schlechten moralischen Eigenschaften, der Stärkung der Gottesfurcht und der Erziehung der Seele.


[1] Sure Ali Imraan, Vers 164

[2] Sure Yusuf, Vers 53

[3] Sure Shams, Vers 7-10

[4] Sure al-Aaraf, Vers 201

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